Klasse 10 der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule auf Studienfahrt

07.11.2019

Eine gigantische historische Lichtershow, Stasi-Gefängnis, historische Zeitzeugen-Begegnungen und ein Disko-Besuch – interessanter und spannender hätte eine Studienfahrt kaum sein können. Am Montag, 14. Oktober 2019 brachen Christine Delmonte und Daniela Laur mit den Schülern der 10. Klasse der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule nach Berlin auf. Mit dem Zug ging es in die Hauptstadt in den Stadtteil Friedrichshain – und, als gebührende Eröffnung der Abschlussfahrt, gleich am ersten Abend auf den berühmten Alexanderplatz.

Am nächsten Tag besuchte die Gruppe einige zentrale politische Orte Berlins, wie den Sitz des Bundespräsidenten - das Schloss Bellevue - und den deutschen Bundestag. Dort ließ sich die Gruppe natürlich eine Führung durch das politische Herzstück des Landes nicht entgehen. Und was wäre ein Besuch der Hauptstadt ohne das Brandenburger Tor und von der Aussichtsplattform der Siegessäule den Ausblick über ganz Berlin zu bewundern?! Nach diesem gelungenen Tag wurde dann am Abend in der Schülerdisko „Matrix“ noch das Tanzbein geschwungen. In der bekannten Disko, wo auch regelmäßig deutsche Fernsehsendungen gedreht werden, konnten die Schülerinnen und Schüler ein bisschen Nightlife-Luft schnuppern und zudem noch andere Jugendliche auf Abschlussfahrt aus ganz Deutschland - und sogar aus Holland (!) - kennenlernen.

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Am Mittwoch machte sich die Gruppe morgens auf den Weg zur Eastside Gallery, einer Open-Air-Galerie auf dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer (gelegen zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke entlang der Spree). Zu diesem Anlass kamen selbstverständlich Gespräche über die Teilung Deutschlands und die zahlreichen Fluchtversuche aus der DDR nach Westdeutschland auf – ein Thema, was in den kommenden Tagen noch weiter vertieft werden sollte.

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Für einen etwas heiteren Tagespunkt ging es nach Potsdam in das Studio Babelsberg. Dort erwartete die Gruppe als kleines Highlight eine Stuntshow auf Hollywood-Niveau. Ebenfalls auf dem Tagesplan standen eine Besichtigung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, ein Bummel über den Breitscheidplatz in der Weststadt und durch das über 100 Jahre alte KaDeWe – das Kaufhaus des Westens, das für sein gehobenes Sortiment und seine Luxuswaren bekannt ist. Abends kamen die 10-Klässler und die beiden Begleitlehrerinnen noch in einen besonderen Genuss: Anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls wurde in Berlin das Festival of Lights ausgerichtet. Alle wichtigen Gebäude der Stadt waren zur Feier des Anlasses angestrahlt und am Brandenburger Tor bekamen sie eine unvergessliche Lichtershow zu sehen.

„Wenn Unterricht anfängt zu leben.“ Dieser Satz traf auch besonders auf den letzten Tag der Abschlussfahrt zu. Er sollte sich als sehr ereignisreich herausstellen. Am Checkpoint Charlie und am Preußischen Landtag entwickelten sich wieder Gespräche über die deutsche Vergangenheit, die einstige Teilung des Landes und die schmerzvollen Einzelschicksale, die sich hinter den historischen Ereignissen verbergen. Einem dieser Einzelschicksale sollte die Gruppe an diesem Mittag über den Weg laufen: Es ergab sich am Potsdamer Platz zufällig ein Gespräch mit einem Zeitzeugen, der während der DDR-Zeit Waren vom Westen in die DDR geschmuggelt hatte. Er berichtete von den Lebensbedingungen und Problemen, mit denen die Menschen damals zu kämpfen hatten – Geschichte hautnah.

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Nach einem Nachmittag Freizeit in der Hauptstadt, kamen die Schülerinnen und Schüler in der Gedenkstätte Hohenschönhausen noch einmal in Berührung mit Erfahrungen aus erster Hand. In der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Stasi saßen einst politische Häftlinge ein – wie auch der Zeitzeuge, der mit ihnen eine Führung durch die Einrichtung machte. Er selbst war ein ehemaliger Fluchthelfer und Insasse und berichtete von seiner mehrfachen Inhaftierung und den Misshandlungen, die er dort erlitten hatte.

Nach 5 ereignisreichen Tagen ging es dann am Freitag mit dem Zug zurück Richtung Heimat.